Die Theorie der „kleinen Gewinne“ stammt aus dem Sport und wurde von Sir David Brailsford, dem Trainer des britischen Radrennteams, popularisiert. In Brailsfords eigenen Worten: „Das Konzept (der Theorie) besteht darin, anders über alles nachzudenken, was man tut, und kleine Veränderungen an Technologien, Verhaltensweisen und Prozessen vorzunehmen, wenn bessere Ergebnisse möglich sind.“1 Nach den Erfolgen, die Brailsford erzielen konnte und bei denen diese Theorie eine entscheidende Rolle spielte, wurde das Konzept von Unternehmen aus allen Branchen übernommen, um auf wirkungsvolle, messbare und erfolgreiche Weise Veränderungen herbeizuführen.
Die Herbeiführung von Veränderungen ist derzeit eine der obersten Prioritäten des Baugewerbes. In den letzten Jahren haben Fachkräftemangel, Preissteigerungen, Nachhaltigkeitsanforderungen und weitere Faktoren dazu geführt, dass es Führungskräften im Baugewerbe immer schwerer fällt, das Unternehmenswachstum aufrechtzuerhalten. Die Lage muss sich ändern.
Die Einführung der Theorie der „kleinen Gewinne“ hat das Potenzial, eine kollektive Transformation bei der Arbeitsleistung herbeizuführen. Derartige Ansätze haben sich bereits in verschiedenen Bereichen – etwa im Gesundheitswesen, in der Luftfahrt und im Sport – als erfolgreich erwiesen.2 Im Baugewerbe könnten diese „kleinen Gewinne“ beispielsweise digitale Kommunikationstools und Roboter oder von der Unternehmensführung inspirierte kulturelle Veränderungen sein. Dabei haben all diese Faktoren eines gemeinsam: Es handelt sich um zusätzliche Verbesserungen mit dem Potenzial, eine Menge zu bewirken.
Was kann das Baugewerbe aus der für den Sport entwickelten Theorie der „kleinen Gewinne“ lernen?
Wenn es um Transformation geht, wird im Baugewerbe häufig versucht, zu schnell zu viel zu verändern – und selbst bei erfolgreichen Veränderungen dauert es oft Jahre, bis sich eine starke und messbare Rendite herauskristallisiert. Dies hat zu dem geführt, was McKinsey als „digitale Organabstoßung“ bezeichnet: Es gelingt einer Lösung nicht, sichtbare Vorteile herbeizuführen, sodass sie von der Belegschaft abgelehnt wird.3
Die Implementierung digitaler Tools und die Beschleunigung von digitalen Transformationsinitiativen können Führungskräften im Baugewerbe wichtige Chancen bieten, wenn sie darauf abzielen, Herausforderungen zu überwinden und das Unternehmenswachstum aufrechtzuerhalten. Und die Theorie der „kleinen Gewinne“ könnte sich als Heilmittel für die digitale Organabstoßung im Baugewerbe erweisen. Einfache, praktische und kleine Veränderungen, die sinnvoll durchgeführt werden, können eine große Wirkung erzielen. Genau das erkannte David Brailsford, als er unter anderem antibakterielles Handgel einführte, um Infektionen bei Radsportlern zu reduzieren, und den Bus des Teams im Hinblick auf Komfort und Erholung umgestaltete.4
Im Baugewerbe haben ähnliche „kleine Gewinne“ das Potenzial, die digitale Transformation zu beschleunigen und für weitreichende Effizienz- und Rentabilitätssteigerungen zu sorgen. So ist Sensat beispielsweise eine Bausoftware, die Informationen aus verschiedenen Tools zusammenbringt und Projektteams dabei hilft, Infrastrukturprojekte zu visualisieren und sinnvollere Entscheidungen zu treffen.5 Die Implementierung dieser Software ist eine „kleine“ Veränderung, mit der ein ganz konkretes Problem angegangen wird: das Fehlen umfassender Transparenz in Projekten. Doch die Software hat noch viel mehr zu bieten: Zeitersparnis, Kosteneinsparungen sowie die Möglichkeit, Projekte mit höherer Genauigkeit zu planen, zu dimensionieren und zu kommunizieren. Auch Wearables werden immer häufiger für mehr Sicherheit auf Baustellen eingesetzt.6 Diese kleine Maßnahme zur Unterstützung der Gesundheit der Arbeiter steigert die Produktivität und Effizienz über die gesamte Dauer des Projekts.
Erfahren Sie mehr über die digitale Transformation im Baugewerbe und die Gründe, warum Digitalisierung für Generalunternehmer unvermeidlich ist.
Unterstützung der digitalen Transformation durch „kleine Gewinne“
Die Einführung digitaler Technologien ist entscheidend, damit Führungskräfte im Baugewerbe das Unternehmenswachstum erfolgreicher managen und aufrechterhalten können. „Kleine Gewinne“ können hierbei eine sinnvollere Vorgehensweise ermöglichen – aber wie?
Geschäftliche Verbesserungen und digitale Transformation im Baugewerbe
Eine Umfrage von contechreport.com, dem jährlichen Bericht von JB Knowledge über Bautechnologien, kam zu dem Ergebnis, dass Mitarbeitende der stärkste einschränkende Faktor bei der Einführung neuer Technologien im Unternehmen sind: 35,4 % des Teams und 27,8 % des Managements zögern beim Ausprobieren neuer Prozesse.7 Im Baugewerbe ist dies ein besonders großes Problem. Technisch klingende Begriffe wie „Bauroboter“, „Bauwerksdatenmodellierung“ und „digitale Transformation“ können die Belegschaft, die neue digitale Tools nutzen soll, abschrecken. Wenn Führungskräfte im Baugewerbe anfangen, derartige Initiativen als „Verbesserungen fürs Unternehmen“ zu bezeichnen, vermeiden sie die mit dem Begriff „Transformation“ einhergehenden Assoziationen mit grundlegenden Veränderungen. Schon eine kleine Änderung bei der Präsentation von Ideen kann den Widerstand unter den Mitarbeitenden minimieren und die Effizienz und Produktivität von Initiativen stärken – ein simpler „kleiner Gewinn“, der bedeutende Vorteile für das gesamte Unternehmen mit sich bringt.
Prozessänderungen und Organisation
Jeder neue Prozess im Baugewerbe ist nur so gut, wie die Organisationsstrukturen, die die Führungskräfte einführen und durchsetzen, um dessen Akzeptanz und konsistente Nutzung zu gewährleisten. Doch was die digitale Transformation betrifft, kam eine kürzlich durchgeführte EY-Umfrage zu dem Ergebnis, dass nur 25 % der befragten Engineering- und Baufirmen über eine eindeutige Strategie verfügen – obwohl 98 % zustimmen, dass digitale Lösungen entscheidend für die Überlebensfähigkeit ihres Unternehmens sein werden.
Und es gibt noch ein zusätzliches Problem bei Prozessänderungen im Baugewerbe. An der Projektabwicklung ist häufig eine Kombination aus direkten Angestellten und externen Auftragnehmern beteiligt, die ihre eigenen Prozesse und Arbeitsweisen haben. Daher erfordert die Implementierung digitaler Lösungen im ganzen Projekt ein zusätzliches Maß an Koordination.
Doch auch in diesem Fall besagt die Theorie der „kleinen Gewinne“, dass sich kleine Veränderungen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf alle Projektbeteiligten positiv auswirken. Es lohnt sich also, Akzeptanz und Unterstützung zu gewinnen. Dieselbe EY-Umfrage stellte fest, dass die Wirksamkeit der digitalen Transformation „direkt mit einer starken Führung bei der Transformation“ und deren Fähigkeit, „eine starke Kultur der Veränderung zu schaffen“, zusammenhängt. Eine kleine Veränderung bei den Denkweisen und Investitionen der Führungskräfte im Baugewerbe kann eine größere und bedeutungsvollere Veränderung bei den Denkweisen und Praktiken ihrer Belegschaften bewirken.
Simpel und relevant bleiben
Der vielleicht entscheidendste Punkt bei der Erzielung „kleiner Gewinne“ besteht darin, sicherzustellen, dass die Dinge, die man verändert – und die von den Mitarbeitenden akzeptiert werden sollen –, leicht zu verstehen und auf konkrete alltägliche Aufgaben anzuwenden sind. Wie McKinsey kürzlich feststellte, macht das Baugewerbe oft den Fehler, einfach „IT-Lösungen zu installieren, statt Probleme zu lösen“.8 Die Vorgehensweise sollte grundlegend anders sein: Zunächst gilt es, betriebliche Veränderungen zu identifizieren, die für eine Steigerung der Leistung benötigt werden, um anschließend digitale Technologien zu finden, die die angestrebte Wirkung erzielen. Die Durchführung betrieblicher Veränderungen lässt sich unterstützen, indem man konkrete Anwendungsfälle für digitale Technologien formuliert.
In anderen Worten: Führungskräfte im Baugewerbe müssen versuchen, ihre digitalen Transformationsbemühungen simpel und relevant zu halten – genau so, wie es die Theorie der „kleinen Gewinne“ vorgibt. So entwickelte beispielsweise ein Bauunternehmen kürzlich eine App, die Vorarbeitern das digitale Signieren von Übergabeprotokollen ermöglicht. Diese simple und relevante Veränderung ebnete den Weg für weitere Transformationsbemühungen auf eine machbarere Art und Weise. Nachdem die App entwickelt war, definierte das Team neue Anwendungsfälle – für Push-Benachrichtigungen zu Besprechungen und Warnmeldungen.9 Die Wahrheit ist: 70 % der digitalen Transformationsinitiativen in allen Sektoren und Unternehmen erreichen ihre Ziele nicht.10 Doch vielleicht können Führungskräfte im Baugewerbe mit einem Schritt-für-Schritt-Ansatz dafür sorgen, dass ihre Initiativen zu den erfolgreichen 30 % gehören.
Fazit
Ein neues digitales Tool, das Führungskräften im Baugewerbe, die ihren Betrieb digitalisieren und ihre Effizienz und Produktivität steigern möchten, attraktive „kleine Gewinne“ verspricht, ist HP SitePrint.
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